Biontech-Impfstoff: Erst in England, dann in Deutschland?
Der Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens ist noch nicht zugelassen, da tobt bereits der Verteilungskampf. Wir zeigen, wie Deutschland dabei abschneiden kann.
Von Ralf Heidenreich
Leiter Redaktion Wirtschaft
Jetzt mit plus weiterlesen!Testen Sie jetzt unser plus Abo für nur 0,99€ im ersten Monat. Sie erhalten sofort Zugang zu allen plus Inhalten im Web und in unserer News-App.Jetzt für 0,99€ testen**0,99€ im ersten Monat, danach 9,90€ mtl.
Es ist das dritte Zeichen der Hoffnung innerhalb weniger Wochen: Mit dem britisch-schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca scheint ein weiteres Unternehmen einen wirksamen Corona-Impfstoff gefunden zu haben. Das mit der Universität Oxford entwickelte Mittel biete nach vorläufigen Studiendaten im Mittel einen 70-prozentigen Schutz vor Covid-19, teilte Astrazeneca am Montag mit. Bei spezieller Dosierung könnte die Wirksamkeit demnach womöglich noch deutlich höher liegen, dazu sind aber zunächst weitere Analysen nötig. Die sogenannten mRNA-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna haben nach vorläufigen Daten rund 95 Prozent Wirksamkeit, wie die Hersteller mitgeteilt hatten.
Ein Vorteil des britischen Mittels: Anders als etwa das Pfizer-Präparat kann der Astrazeneca-Impfstoff bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad transportiert und aufbewahrt werden. «Auch wenn die Effektivität insgesamt ein wenig geringer erscheint als mit mRNA-Impfstoffen, hat AZD1222 einen großen Vorteil: Er ist robust und einfach in der Handhabung, quasi die „Arbeitsbiene“ unter den potenziell verfügbaren Impfstoffen gegen Covid-19», erklärte der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner. Das mache es einfacher, ihn auch in Ländern mit weniger Ressourcen für aufwendige Kühlketten einzusetzen.(dpa)